Suizidprävention mit KI
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Heute berichten wir über ein Projekt aus unserem Geschäftsbereich Smart Systems.
Im Herbst des vergangenen Jahres erhielten wir den Zuschlag für ein spannendes Pilotprojekt mit dem Justizministerium Nordrhein-Westfalen. Das Land NRW möchte die gegenüber nichtinhaftierten Menschen vergleichsweise hohe Suizidrate in deutschen Justizvollzugsanstalten senken, indem es unter anderem auf Künstliche Intelligenz zur Suizidprävention setzt.
Ziel des Projekts ist es, ein intelligentes Assistenzsystem zu entwickeln, welches Hinweise auf Suizidabsichten einzelner Häftlinge erkennen und das Aufsichtspersonal entsprechend frühzeitig warnen kann. Mit Hilfe der bereits vorhandenen Kameraüberwachung in den sogenannten Schlichtzellen soll die durch uns entwickelte Erkennungssoftware einerseits Gegenstände mit Gefahrenpotential, aber auch auffällige Verhaltensmuster der Häftlinge erkennen und ein Warnsignal an das Aufsichtspersonal senden. Damit die Software potentiell gefährliche Gegenstände und auffälliges Verhalten identifizieren kann, muss diese mittels Methoden der Künstlichen Intelligenz, dem sogenannten Maschinellen Lernen, angelernt werden. Die dafür benötigten Lerndaten werden mit Hilfe von Kameraaufnahmen in einer eigens für das Projekt originalgetreu nachgebauten Haftzelle erstellt.
Anlässlich des Welttags der Suizidprävention am 10. September berichtete die Wissensendung nano in einem TV-Beitrag über das Projekt. Der Filmdreh von ZDF und 3sat erfolgte bereits im Juni, unter anderem in der JVA Düsseldorf sowie in unseren Räumen im Technologie Centrum Chemnitz. Neben Interviews mit dem Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft Strafvollzug Rene Müller, dem nordrhein-westfälischen Justizminister Peter Biesenbach und unserem Experten-Team für Künstliche Intelligenz, Kim Schmidt, Karsten Schwalbe und Alexander Groh, gibt der Beitrag einen interessanten Einblick in die Ziele und die konkrete Umsetzung des Pilotprojekts.